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Warum ist der Urknall bereits theoretisch unmöglich?

Die Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen für ein zentralsymmetrisches Gravitationsfeld geht auf Schwarzschild zurück. Die zugehörige Metrik (V, 1) beschreibt zugleich die sogenannten Schwarzen Löcher (SL). Eine wesentliche Eigenschaft dieser höchst spekulativen kosmischen Objekte ist, sämtliche ihnen zu nahe kommende Materie zu verschlucken und keine Materie von innen nach außen, d.h. über den nur von der Masse abhängigen sogenannten Schwarzschild-Radius hinweg, entweichen zu lassen.

Die Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen für ein homogenes und isotropes Universum führt über die Robertson-Walker-Metrik (I, 1) zur Friedmann-Gleichung (I, 8). In diese Gleichung geht eine einzige Masse (die Masse M der Friedmann-Kugel, FK) als Konstante ein, die die Expansion des kugelförmig gedachten Universums verursacht und der ebenfalls ein Schwarzschild-Radius zugeordnet werden muß. Die in der Literatur übliche Interpretation der Friedmann-Gleichung besagt nun, daß die Expansion begann, als das Universum unendlich dicht, heiß und klein war (sogenannter Urknall, UK). Dies bedeutet, daß sich der gesamte sichtbare Teil vom Universum ursprünglich innerhalb seines Schwarzschild-Radius befand und im Verlauf der Zeit durch diesen von innen nach außen tauchte. Diese spekulative theoretische Vorstellung steht im krassen Widerspruch zur Interpretation der Schwarzen Löcher, für die dieser Vorgang nicht möglich ist! Da beide kosmischen Erscheinungen (SL und UK) aus ein und derselben Theorie - der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) - folgen, ergibt sich hierdurch ein innerer Widerspruch für diese Theorie. Dieser kann nur beseitigt werden, wenn entweder die ART insgesamt für falsch gehalten wird, oder mindestens eines der aus der Theorie gefolgerten physikalischen Phänomene falsch ist.

Hinweis:
Die Masse außerhalb einer jeden denkbaren Friedmann-Kugel mit der Masse M trägt nicht zur Expansion der FK bei!
Das ist vergleichbar mit dem Einfluß von Massen außerhalb eines durch die Schwarzschild-Metrik beschriebenen kugelsymmetrischen Objektes.

Die einfache Lösung dieses Widerspruchs habe ich in meinen Aufsätzen IV und V aufgezeigt, indem ich sehr naheliegende theoretische Korrekturen für beide astrophysikalischen Erscheinungen verwendet habe:
Im Teil IV wird das Hindurchtauchen des Universums durch seinen Schwarzschild-Radius verhindert, indem die Lichtgeschwindigkeit als maximale Grenzgeschwindigkeit für die Expansionsbewegung berücksichtigt wird. Im Teil V wird dann die untere Integrationsgrenze (der kleinstmögliche Abstand vom Zentrum einer Massenkugel) von Gleichung (V, 10) mit dem Schwarzschild-Radius identifiziert.
Durch diese simplen und logischen Modifikationen der Theorie stehen die hier behandelten astrophysikalisch-kosmologischen Erscheinungen miteinander in Einklang.

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Copyright by Steffen Haase, Leipzig, 2003

letzte inhaltliche Änderung: 07.10.2003
letzte Schreibfehlerkorrektur: 03.01.2006